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Wie und wann denn?

Ich tue mir gerne etwas Gutes. Wer denn nicht?

Ich lese Bücher und Zeitschriften mit Tipps, wie ich mein Leben lebenswerter gestalten kann.

Ich höre mir Podcasts zu diesem Thema an.

Da gibt es Menschen, die sich jede Menge Mühe geben und die auch tolle Tipps haben.

 

Ich bin regelmäßig begeistert und doch total deprimiert, denn es stellt sich über kurz oder lang immer die gleiche Frage "Wie denn?" oder alternativ "Wann denn?".

 

Was ich damit konkret meine?

Nun schauen wir uns das Ganze doch einmal genauer an, denn ich bin mir sicher, dass ich nicht die einzige Frau bin, die mit diesen Fragen kämpft.

Fangen wir an einem grundlegenden Punkt an.

An einem normalen Tag arbeite ich 11 Stunden. Dabei gönne ich mir 15 Minuten für mein Frühstück und 30 Minuten für mein Mittagessen.

Mehr ist leider meist nicht drin und wenn ich mir mehr Zeit nehmen würde, dann wäre es ja noch später, bis ich mein Tagwerk hinter mich gebracht habe.

Also starte ich voll motiviert in meinen Tag und ziehe es durch. Wenn ich damit fertig bin ist es in der Regel 19 Uhr.

 

19 Uhr und ich habe im Punkto Selfcare noch nichts geleistet.

- kein grüner Smoothie

- keine Sonnenaufgangsmeditation auf dem Balkon

- kein Spaziergang in der Mittagspause 

- keine leichte Sporteinheit gegen 17 Uhr

- kein gar nichts

 

Ich bin geistig ausgelaugt und mein Körper, der bis dahin noch nichts geleistet hat sagt mir leider oft auch, dass er einfach nicht mehr will. Dabei saß er nur den ganzen Tag auf einem Schreibtischstuhl und hat meinen ach so wertvollen Kopf getragen. 

 

Es bleibt dann nicht mehr viel restlicher Tag übrig, um all die wertvollen Tipps, die ich so einsammle irgendwie abzuarbeiten. Und das sind sie die Fragen: "Wie denn?" und "Wann denn?".

 

Ich befinde mich mitten im Selfcarestress und fühle mich wie eine Totalversagerin.

Okay, sagen wir ich würde nur 8 Stunden arbeiten. Selbst dann würde ich viele der Tipps oder ein ganzes Programm eines Selfcaregurus nicht umsetzen können.

Ich mache dazu immer wieder Rechnungen auf und komme immer wieder zu der gleichen deprimierenden Erkenntnis, dass ich entweder nicht richtig rechnen kann oder das Ganze nur funktioniert, wenn man einen Halbtagsjob hat und keine anderweitigen Verpflichtungen.

 

Und nun? Aufgeben und es gar nicht erst versuchen?

 

Nein! Ich habe dazu über die Jahre hinweg ausgeklügelte Strategien entwickelt, wie Selfcare auch für Menschen wie mich funktionieren kann.

Wie diese konkret aussehen, davon erzähle ich Euch ab sofort jede Woche und hoffe, dass ich Euch damit weiterhelfen kann.

 

Wichtig sind mir hier und heute die Tage an denen mir klar ist, dass das Beste was ich im Punkto Selfcare tun kann das Folgende ist:

Ich rolle mich auf der Couch zusammen, schnappe mir ein Buch und tue einfach gar nichts.

Warum? Weil ich schon den ganzen Tag geschuftet habe und jede Menge Stress hatte.

Da muss mir doch nicht auch noch meine freie Zeit Stress verursachen und schon gar nicht ein schlechtes Gewissen bereiten.

Und hat es nicht auch etwas mit Selfcare zu tun, dass ich diese Abende genieße, anstatt einen tollen Plan durchzuziehen? Das ich einfach nur auf mein inneres Faultier höre und ihm einen Platz in meinem Leben einräume?

 

Wie ist es mir dir? Hast du manchmal mit all der Fülle von Selfcaretipps das Gefühl zu versagen, weil du dafür nie richtig Zeit findest? Kommt dir das was ich hier beschreibe bekannt vor? Falls ja, dann schreibe mir und erzähle mir, wie du damit umgehst.

 

Eure Sofie

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